Auf ein Wort oder zwei ...

 

Janne Gronen, Malerei und Texte

Intro

Zu mir // über mich // komisch was // sagt man ich da bloss // ja // also //

// ich // ich liebe Sprache ich // liebe Sprechen // ich liebe Gespräche // gute tiefe Gespräche // die Sinn machen // etwas preisgeben // Neues in der Welt sein lassen //

// heute an meine Kindheit denkend // ja // frei laufen // aber auch // kreuzkatholisch streng // und rheinisch katholisch beide Augen zudrücken // su jong kummer nie mie zesame // mundaARTlich sprechen // bildhaft bunt würzt das Leben // experimentieren // Raum lassen für Überraschendes //

Freiheiten finden // in den 70gern // und ausprobieren // aus dem Gegebenen sich immer neu // entwickeln // erfinden // watt bruch esch Karneval // esch hann ett janze Johr // Fastelovend //

// und // schließlich gehört // ja alles dazu // die ganze Bandbreite des Fühlens // also keine // keine Angst vor ÄngstenTrauerWutSchmerz // gehört einfach alles dazu //

// und schließlich // alle Farben lieben // lernen // ja und // vor allem // rot //

 

Lesen ist für Dich …

ein Fenster zu vielen anderen Welten. Ich finde Anregung, Ideen, Dinge, über die ich nachdenke und die mir

sonst vielleicht fremd geblieben wären.

 

Welche Lektüre liegt im Moment auf Deinem Nachttisch?

Gar keine, denn ich besitze keinen Nachttisch, und lese auch nicht vor dem Einschlafen. Aber auf meinem

Platz im Wohnzimmer liegen seit Jahren die gesammelten Gedichte von Thomas Kling, und ich lese nicht täglich,

aber immer wieder das ein oder andere Gedicht  von ihm - das braucht Zeit ... sich einzulesen und sie

tiefer zu erleben, zu verstehen, ist jedesmal eine kleine Offenbarung.

 

Dein Lieblingsleseplatz ...

ist bei mir zu Hause im Wohnzimmer, ich lege die Füße hoch und tauche ein in ein Buch. Oder in ein

Modemagazin, die ich mit Leidenschaft lese und als “Fachliteratur” deklariere, meinem Mann gegenüber

… Oder aber draußen, unterwegs, in jedem Kaffee oder Eiskaffee, wo ich Muße finde zum lesen ...

 

Hast Du einen/mehrere Lieblingsschriftsteller/innen?

Ja, mehrere... Ich liebe die Bücher von Haruki Murakami, ebenso die Bücher von Felicitas Hoppe.

Ich lese gern Alice Munro und als Genre mag ich vor allem auch Kurzgeschichten. Außerdem  habe ich

etwa anderthalb Meter Lieblingsbücher in meinem Bücherschrank stehen: Felicitas Hoppe, Hoppe + Picknick

der Friseure;  Martin Walser: Ein Flugzeug über dem Haus; Peter Hoeg: der Plan von der Abschaffung des Dunkels;

Susanna Schwager: die Frau des Metzgers + Fleisch und Blut; Elfriede Jelinek: Lust; Klaus Böldl: der nächtliche Lehrer;

Johannes Gehlich:Chlor + Der afrikanische Freund UND Gedichte von Nietzsche, Rilke, Hilde Domin u.v.a.m.

 

Kunst — was ist das denn?

Ein Leben ohne Kunst ist mir unvorstellbar...so sammeln mein Mann und ich seit etwa 30 Jahren Kunstwerke

zeitgenössischer Künstlerinnen und Künstler ... ich betrachte sie gerne, sie spiegeln immer neue Aspekte und

bringen Dinge zusammen, die man sonst nicht zusammen denkt. Kunst berührt mich mehr gefühlsmäßig

als intellektuell.

 

Seit wann beschäftigst Du Dich ernsthaft mit der Malerei? Gab es einen „Auslöser“?

Als ich nach dem Abitur vor der Berufswahl stand, hätte ich durchaus auch gerne Kunst studiert, diesen Wunsch

habe ich nicht groß werden lassen, da ich wusste, dass meine Eltern es sicherer fanden, ein Lehramtsstudium

zu beginnen.

Das habe ich, auch gerne, in Köln am heilpädagogischen Institut getan, mit dem Wahlpflichtfach   Kunst.

Ich konnte mich damit sowohl theoretisch als auch praktisch sehr mit dem Metier auseinandersetzen.

Später dann gab es zunächst den Zugang über das seelische Erleben von Kunst.

1990 habe ich im Museum Abteiberg in Möchengladbach an einem Kurs teilgenommen, mit dem Titel “Kunsterfahrung – Selbsterfahrung”. Ich war begeistert, und das hat dann den Auslöser gegeben, erneut tiefer einzutauchen

in die Malerei.

 

Wie würdest Deinen Stil beschreiben?

Immer ungegenständlich … informell im Spannungsfeld von Formauflösung und Formwerdung

Farben und Formen sind dennoch komponiert

 

Hast Du bevorzugte Sujets?

Abstrakte Thematiken ... Bewegung ... Energie ... Gefühle ...

 

Wann und wo malst Du bevorzugt?

ich male immer in meinem Atelier, wann immer es mich dorthin zieht. Manchmal probiere ich in den Ferien

neue Materialien aus, fertige Skizzen ... Fingerübungen ...

 

Welche Musik schallt aktuell häufig bei Dir aus Kopfhörer, CD-Player …?

Sonntags morgens immer klassische Musik, gerne Vivaldi, Beethoven Mozart und die Feuerwerksmusik

von Händel.

Ich höre Amy Macdonald, Mumford and Sons, Element of Crime, Gerd Köster, dies und jenes,

und am liebsten höre ich meinem Mann zu, wenn er Gitarre spielt und dazu singt ...

 

Gibt es überdauernde musikalische Favoriten?

Canto general von Pablo Neruda, vertont von Theodorakis. Diese Musik lernte ich mit Anfang 20 kennen,

und immer wieder einmal liegen wir sie auf, am liebsten an einem Sommerabend, wir sitzen draußen und

von drinnen schallt laut die Musik von canto general heraus, man kann sie nur laut hören ...

 

Welche natürliche Gabe würdest Du gerne besitzen?

Ich würde gerne singen können ...

 

Was schätzen andere an Dir?

Dass ich gut zuhören kann, mich einfühlen kann und meine Gedanken, Antworten in bildreiche Sprache kleide,

und meinen sehr speziellen Humor ... das hoffe ich zumindest.

 

Was hast Du im Gegenzug an Dir selbst zu bemängeln?

Manchmal geht mir mein eigenes Chaos auf die Nerven... Andererseits weiß ich auch, dass ich es für meine

Kreativität irgendwie brauche ...

 

Was inspiriert und beflügelt Dich?

Begegnungen und gute Gespräche mit anderen Menschen ... Darüber hinaus kann mich alles mögliche

im Alltag anregen, ein Wort, dass ich höre, etwas für mich Interessantes, was ich auf der Straße sehe, einfach alles ...

 

Entspannen kannst Du Dich bei/mit …

mit meinem Mann, beim feierabendlichen Aperitif am POOL (das ist ein Ort mitten in unsrem Wonzimmer,

an unserem Couchtisch), wir sprechen über die Ereignisse des Tages, wie war dein Tag, was war

dein Highlight, usw. … entspannen kann ich mich auch in der Sauna nach dem Sport.

 

Was kann Dich nerven?

Wie gesagt mein eigenes Chaos, und wenn ich bemerke, dass ich die Dinge mal wieder viel zu ernst nehme ...

 

Völlig überbewertet findest Du …

das ständige Reisen-wollen, so als habe der Alltag keine wirklichen Freuden zu bieten...ich reise auch gerne,

aber ich liebe auch sehr das DASEIN, wo ich bin ... es ist, als ob man äußerlich unterwegs sein muss,

um den inneren Stillstand zu kaschieren ...

 

In Deinem Kühlschrank findet sich immer

Käse und Weißwein,

und viele leckere Dinge fürs Frühstück ... und Ananas

 

Mit welchem/r Promi würdest Du gern zu Abend essen?

Darüber habe ich jetzt wirklich lange nachdenken müssen ... ich hätte gern eine kleine Gesellschaft, meinen Mann,

Gerhard Richter, Caroline von Monaco, Queen Elizabeth II, Barack und Michelle Obama und Karl Lagerfeld,

aber ohne seine Katze.

 

Was müsste dringend erfunden werden?

Etwas, womit man sich von A nach B beamen kann, ohne lange strapaziöse Wege auf sich nehmen zu müssen ...

Wohin möchtest Du gerne einmal reisen?

Am liebsten würde ich alle Vulkane der Welt persönlich kennenlernen ...

 

Wo warst Du schon und möchtest unbedingt wieder hin?

Island, ich war zweimal im Sommer dort und möchte nun gerne einmal im Winter dorthin, gefrorene Wasserfälle

und Nordlichte sehen ...

 

Was kann die Welt ein wenig menschlicher machen?

Lächeln ... Freundlichkeit. Ein wenig mehr gegenseitige Rücksichtnahme und darauf schauen, dass wir alle

zusammen weiterkommen.

 

Das gibt Dir Kraft und Hoffnung …

Dass seelisches Geschehen immer in Bewegung ist ... Ich setze auf Weiterentwicklung, Einsicht und Veränderung.

Grundsätzlich sind wir alle neugierig und haben alle Lust auf spannende Entwicklungen in uns selbst ...

  

Was wärest Du jetzt gerne noch gefragt worden? Antwort darf mitgeliefert werden …

Gibt es etwas in deinem Leben, was du lieber anders gemacht hättest?

Nein, alles hat zu etwas geführt, manchmal anders als gedacht, und alles ist gut so. Punkt.