Auf ein Wort oder zwei ...

Annukka Laine

 

 

 

 

 

Annukka Laine wohnt und arbeitet als bildende Künstlerin/Malerin

in der Kleinstadt Ylöjärvi in der Nähe von Tampere/Finnland, wo sie 1955 geboren wurde. 

Befreundet ist sie mit dem Verleger Heiner Labonde und seiner Frau Jessika Kuehn-Velten

seit über 20 Jahren. Immer enger gestaltet sich in den letzten Jahren

auch die Zusammenarbeit durch die Realisierung gemeinsamer Projekte,

die zum Beispiel auch in bisher zwei Buchveröffentlichungen ihren Niederschlag fanden.

Annukka übrigens hat ein besonderes Faible für Kunst, Musik, Architektur

und Mode der Gustavianischen Epoche.

 

 

Lesen ist für Dich …

Das Aufschließen neuer Horizonte, eine Erweiterung meiner Erfahrungswelt.

Intensive Leseerlebnisse helfen mir, mich einzufühlen in bisher Unvertrautes, Fremdes. 

 

Welche Lektüre liegt im Moment auf Deinem Nachttisch?

Die Bibel als täglicher Begleiter (und zentrale Inspirationsquelle für meine Kunst)

und jede Menge Fachliteratur zur Kunst und der Theologie der Bilder.

Daneben ein dicker Stapel mit Prosa und Lyrik und obenauf ein, zwei Kochbücher.

 

Dein Lieblingsleseplatz …

Gern gemütlich auf meiner Bank auf dem Balkon, besonders wenn dieser von sommerlichem Licht durchflutet ist.

Aber die Zeit … Also doch meist im Bett vor dem Einschlafen …

 

Hast Du einen/mehrere Lieblingsschriftsteller*innen?

Spontan geantwortet: Hermann Hesse, Mika Waltari, Rainer Maria Rilke, Jane Austin, Edith Södergran

 

Was war Dein erstes nachhaltiges Leseerlebnis?

Geschichten aus dem Alten Testament, die mir von meiner Patentante vorgelesen wurden. Und Pippi Langstrumpf.

 

Welche Musik schallt aktuell häufig bei Dir aus Kopfhörer, CD-Player …?

Eine CD mit Vogelgezwitscher. Ernsthaft! Das beruhigt mich und das kann ich auch gut beim Malen hören.

Ansonsten viel Barockmusik. Bach, Telemann …Aber auch Mozart sagt mir zu.

 

Gibt es überdauernde musikalische Favoriten?

Auch hier wieder Bach, Telemann und Zeitgenossen.

Ich höre auch sehr gern jüdische oder von jüdischer Kultur inspirierte Musik,

zum Beispiel auch Klezmer. Und die Tonwerke von Arvo Pärt sind mir wichtig.

 

Kunst – was ist das denn?

Ein taugliches Mittel, um Wirklichkeiten zu reflektieren

und um den Herausforderungen des Lebens angemessen zu begegnen.

 

Deine erste Ausstellung …

Die erste wirklich öffentliche Ausstellung war in Ottersberg/Deutschland,

eine Gemeinschaftsausstellung gegen Ende meines Studiums dort.

Im Herbst 1983 hatte ich dann meine erste Einzelausstellung – im Goethe-Institut in Tampere.

 

Seit wann beschäftigst Du Dich ernsthaft mit der Malerei? Gab es einen „Auslöser“?

Schon als recht kleines Kind ging ich in Tampere allein zum Gottesdienst und war tief beeindruckt von der Kunst,

die ich dort entdeckte, etwa im Dom dort von den Fresken und Malereien von Hugo Simberg.

Aktiv und intensiv im Sinne einer bewussten Lebensentscheidung für die Malerei

bin ich seit etwa meinem 20. Lebensjahr künstlerisch tätig.

 

Wie würdest Du Deinen Stil beschreiben?

Man könnte ihn in zentralen Punkten als impressionistisch und pointilistisch bezeichnen.

Flächen sind bei mir oft eher in Auflösung.

Auch in ihrer Symbolik hat die Farbgebung für mich eine zentrale Bedeutung. 

 

Hast Du bevorzugte Sujets?

Sicherlich nehmen meine sakralen Bilder gerade in den letzten eineinhalb Jahrzehnten eine zentrale Stellung ein.

Daneben aber gilt mein Augenmerk der finnischen Natur, auch und besonders im Wechsel der Jahreszeiten.

Und Frauenfiguren sind über all die Jahre immer wieder Thema.

 

Welche natürliche Gabe würdest Du gerne besitzen?

Schlafen zu können, lange und erholsam! Dazu passend wäre ich gerne etwas resistenter gegen Stress …

 

Was schätzen andere an Dir?

Ich denke: meine Treue und Zuverlässigkeit sowie mein offenes Ohr. 

 

Was hast Du im Gegenzug an Dir selbst zu bemängeln?

Meine zeitweilige Übersensitivität, die es mir dann schwer macht,

mit Störungen verschiedenster Art angemessen und gesund umzugehen.

Und ein leichter Hang, nachtragend zu sein, wenn ich verletzt wurde oder mich verletzt fühle.

 

Was inspiriert und beflügelt Dich?

Schönheit in der Natur und überhaupt jedwedes Bemühen um Schönheit und Harmonie …

 

Was kann Dich nerven?

Lärm! Ungerechtigkeit und bösartiges Verhalten gegenüber Kindern und Tieren! 

 

Völlig überbewertet finde ich …

Äußerlichkeiten und Schein ohne Sein.

 

In meinem Kühlschrank findet sich immer …

Möhren, Zitrone und Ingwer für einen orangefarbenen, viel Lebensenergie spendenden Smoothie. 

 

Mit welchem/r Promi würdest Du gern zu Abend essen?

Mit Janne Koskinen, einem Musikredakteur des finnischen Rundfunks.

Und mit Timo Teräsvuori, Moderator und Sprecher, ebenfalls YLE 1.

Weil beide Personen nach meiner Einschätzung in der Tat etwas zu sagen haben!

 

Was müsste dringend erfunden werden?

Dringend mehr „Licht“ während der dunklen finnischen Polarnacht.

 

Wohin möchtest Du gerne einmal reisen?

Während eben dieser langen Zeit tiefer Dunkelheit wäre ein

Aufenthalt in Europas Süden sicher angenehm: Licht und halbwegs grüne Landschaft …

 

Wo warst Du schon und möchtest unbedingt wieder hin?

Immer wieder gern nach Israel!

 

Was kann die Welt ein wenig menschlicher machen?

Mitgefühl und Empathie sind entscheidende Faktoren und Fundament auch für Solidarität und Gerechtigkeit 

 

Das gibt Dir Kraft und Hoffnung …

Jesus!

 

Was wärest Du jetzt gerne noch gefragt worden? Antwort darf gleich mitgeliefert werden.

Was ist Deine Lieblingsfarbe?

Im Sommer ein warmes Rosa, in der dunklen Polarnacht ein kräftiges Orange.